1983 löste Hans-Gerd Heisenberger Hans Flohr in der Vereinsführung ab.
Mit der Gründung der neuen Gruppen war die Mitgliederzahl des TSC Eisdorf inzwischen auf über 400 gestiegen und es gab Angebote für fast jede Altersgruppe. Was noch fehlte war ein Angebot für die älteren Bürger Eisdorfs. Das erkannte 1983 Erhard Kriebel. Die nachfolgende Gründung einer Seniorensparte erwies sich als Erfolg. Dank des Einsatzes der Seniorenwartinnen Elli Kühn und Edeltraud Klose, die 1994 von Ella Borchers abgelöst wurde, entwickelte sich ein aktiver und kreativer Kreis von Seniorinnen.
Der langjährige Vorstand v.l.n.r.: 2. Vors. Michael Lehmann, Schriftwart Walter Rorig, 1. Vors. Hans-Gerd Heisenberger, Turnwart Erhard Kriebel, Kassenwart Ingo Rath
Kanufahren ist zwar ein schönes Hobby, macht aber besonders viel Spaß, wenn es in einer Gruppe betrieben werden kann. So etwa muß Harry Peinemann gedacht haben, als er sich 1984 entschloss, seine Ausrüstung und seine Erfahrung dem TSC Eisdorf zur Verfügung zu stellen. Eine Kanusparte wurde eingerichtet. Harry Peinemann übernahm die Funktion des Trainers und Elke Gehrke löste die logistischen Probleme. nachdem Harry aus beruflichen Gründen als Übungsleiter ausschied, löste sich auch die Kanugruppe auf. Nicht spurlos: Michael Neumann trainierte weiter in dieser Sportart und belegte 1997 einen guten platz bei einer Wildwasser-Rodeo-Weltmeisterschaft in Kanada.
Mit dem neuen Sportplatz “Im Borntal” stellte die Gemeinde den sporttreibenden Vereinen 1985 eine moderne Anlage zur Verfügung. Jetzt bewährte sich die gute Zusammenarbeit mit dem FC Eisdorf. Mit der Gemeinde wurde ein Pachtvertrag für das gemeindeeigene Sportheim abgeschlossen und ein Gesellschaftervetrag zwischen TSC und FC regelte ab 1987 die gemeinsame Nutzung. Schon bald mussten die vorhandenen Räumlichkeiten erweitert werden, Umkleideräume und Duschanlagen für zwei Mannschaften wurden eingerichtet. nachdem das Gebäude durch einen großen Vorraum erweitert worden war, stand den Vereinen auch wieder ein Raum für sportliche und gesellschaftliche Ereignisse zur Verfügung. Die Finanzierung dieses Projekts wurde durch gemeinsam durchgeführte Sportwochen, Zuschüsse, Spenden und vor allem durch Eigenleistung der Mitglieder beider Vereine ermöglicht.
Nach Überprüfung der Satzung und der Kassenbücher wurde der TSC 1987 vom Finanzamt Herzberg als “gemeinnützig” anerkannt. Diese Anerkennung wurde erforderlich, weil sie Vorraussetzung für die Gewährung von Zuschüssen für Übungsleiter und zur Anschaffung von Sportgeräten war.
Mit einer Serie von Veranstaltungen wurde 1991 das 90jährige Bestehen des TSC Eisdorf begangen. Auftakt war ein erweiterter Turnerball am 9. Februar mit 215 Teilnehmern. Am 5. April wurde in einem kleinen Kreis ehemaliger und aktiver Vorstandsmitglieder der Gründungstag des TSC gefeiert. Im Juni bot der TSC Sport und Unterhaltung in einer Sportwoche an. Höhepunkt der Jubiläumsveranstaltungen war am 23. November die Ausrichtung des Kreisfrauentreffens in Hattorf mit mehr als 900 Teilnehmern.
Aus einer Krabbelgruppe, die sich zuvor im Kirchenhaus getroffen hatte, entstand im Februar 1990 das “Mutter- und Kindturnen”. Martina Pfau und Regina Rath teilten sich die Aufgaben der Übungsleiterinnen. In den Folgejahren wechselten sich Catharina von Einem und Diana Borchers in der Spartenleitung ab. Im Jahr 2001 besuchen bis zu 25 Kinder im Alter von einem halben Jahr bis zu dreieinhalb Jahren die Übungsstunden unter der Verantwortung von Regina Friedrich.
Schauturnen TSC Eisdorf im Dezember 1989
Mittlerweile betreute des TSC Eisdorf Kinder und Erwachsene im Alter von 6 Monaten bis ins hohe Seniorenalter. Die Mitgliederzahl erreichte erstmals im Jahr 1991 die “magische Zahl” 500. Die 1964 eingerichtete Mitgliederkartei wurde durch eine EDV-Anlage ersetzt. Jetzt konnten Bestandserhebungen mit erheblich verringertem Zeitaufwand erstellt und die Mitgliedsbeiträge per Bankeinzug kassiert werden. Als Wermutstropfen blieb die Tatsache, da von nun an viele Vereinsmitglieder den immer erfreulichen Kontakt mit der Kassiererin Käthe Apel vermissten.
Der jährlich stattfindende Turnerball zur Faschingszeit war seit langer Zeit ein beliebtes gesellschaftliches Ereignis in Eisdorf. Mit hohem Arbeitsaufwand und Einfallsreichtum wurde der Saal der Gastwirtschaft Ohse von Vereinsmitgliedern immer wieder für diesen Festball geschmückt. Besondere Verdienste erwarben sich hierbei neben vielen anderen Ilse Ernst, Marlies Flohr, Helga Gross und Anneliese Schlörke. Als sich der schlechte Zustand und die Sicherheitsmängel des Saales durch Dekoration nicht mehr verheimlichen ließen, entschloss sich der Vorstand diese Räumlichkeiten nicht mehr zu nutzen. 1992 fand der letzte Turnerball statt. Der im Anschluss an den Turnerball durchgeführte Kinderfasching wurde in den nachfolgenden Jahren in die Turnhalle verlegt, ein geeigneter Festraum für die Erwachsenen stand leider nicht mehr zur Verfügung.
1997 ergab sich ein Wechsel in der Vereinsführung. Michael Lehmann wurde Vorsitzender. Zur besseren Verteilung der immer umfangreicheren Planungs- und Verwaltungsarbeit wurde nach einer Satzungsänderung die Position eines dritten Vorsitzenden eingeführt.
Auch das Angebot des TSC wurde 1997 noch attraktiver durch die neue Aerobicsparte. Mit Antje Kriebel-Pöhland und Monique Schulze standen den Teilnehmern in 2 Kursen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad hochqualifizierte Ausbilderinnen zur Verfügung.
Kindertanz wurde seit 1998 mit einer Mädchengruppe im Alter von 9 bis 12 Jahren mit Monique Schulze geübt. nach einem öffentlichen Auftritt im Mai 2000 erhielt diese Sparte einen so großen Zuspruch, das eine weitere Gruppe für 6 bis 10jährige Mädchen unter Leitung von Doris Ingold-Seul zusammengestellt werden konnte.
Leichtathletik wurde beim TSC Eisdorf schon sehr lange angeboten. An dieser Stelle können wir nicht die Namen aller Teilnehmer an Deutschen Turnfesten, Landes- und Bezirkssportfesten oder Erwerbern des Sportabzeichens nennen. Erwähnen wollen wir nur, das es kaum einen Wettbewerb gab, von dem Walter Ernst ohne Medaille oder Siegerurkunde heimkehrte. Jürgen Burchardt trainierte diese Gruppe viele Jahre lang im Sommer als Leichtathletikwart auf dem Sportplatz und im Winter als Skiwart auf den Pisten des Oberharzes. Seit 1998 trainiert Dirk Schubert jugendliche Leichtathleten. Aus der zunächst sehr kleinen Mädchenriege entsannt eine gemischte Gruppe mit ca. 18 Teilnehmern.
Die Teilnehmer am Deutschen Turnfest 1998 in München:
v.l.n.r. Jürgen Burchardt, Dieter Schäder, Erhard Kriebel und Walter Ernst unser aller Schasse
Diese Vielfalt von Übungsangeboten erforderte auch eine gründliche Planung der Belegungszeiten der Turnhalle. Erfreulich reibungslos gestaltete sich bisher die Zusammenarbeit mit dem FC Eisdorf, dem TSV Willensen, der Schule und dem Kindergarten. Auch die zuständigen Sachbearbeiter der Samtgemeinde Bad Grund haben sich stets kooperativ verhalten.
Nach fast 27 Jahren beendete Erhard Kriebel am 30. September 1996 seine Tätigkeit als Sportlehrer. Sein Nachfolger wurde Werner Bohnen, ebenfalls Sportlehrer des KSB Osterode.
Da dieser nur 5 Wochenstunden übernehmen konnte, mussten zahlreiche Übungsstunden durch ehrenamtliche Kräfte ausgeglichen werden. Bei Verhandlungen, unter der Feder- führung von Erhard Kriebel, mit der Samtgemeinde Bad Grund wurde erreicht, das sich die Samtgemeinde finanziell an den nun erheblich gestiegenen Übungsleiterkosten in allen Mitgliedsgemeinden beteiligte. Als am 01. Januar 2000 das so- genannte “Sportlehrermodell” auslief, wurden die bisher beim KSB angestellten Sportlehrer von Sportvereinen eingestellt. Neuer Arbeitgeber für Werner Bohnen wurde die “Turngemeinschaft LaPeKa”. Kooperationsverträge regeln seine Tätigkeit beim TSC Eisdorf und 4 weiteren Sportvereinen in der Samtgemeinde Bad Grund.
Die Sportlehrer des TSC Eisdorf: Werner Bohnen u. Erhard Kriebel
Hundert Jahre sind auch am TSC Eisdorf nicht spurlos orüber gegangen. Aus einer kleinen Gruppe “strammer” Geräteturner hat sich ein leistungsstarker Sportverein mit einem vielseitigen Angebot für jede Altersgruppe entwickelt. Wir wollen an dieser Stelle nicht beklagen, das so erfolgreiche Sportarten wie Männerturnen, Faustball und Handball aus dem Angebot verschwunden sind. Viel mehr wollen wir uns darüber freuen, das durch immer neue Angebote auch immer wieder neue Mitglieder an Sport und Spiel herangeführt werden. Wer heute bedauert, dass mit den Turnern, die in Reihe und Glied ausgerichtet neben den Turngeräten standen und auf Pfiff ihre Turnübungen vorführten, Tradition und Disziplin aus dem Vereinsleben verschwunden sind, sollte einmal in eine Übungsstunde der Kinder hinein schauen. Ein wirres “Durcheinander” tobender Kinder oder der Tanz junger und auch älterer Frauen nach moderner oder auch volkstümlicher Musik zeigt, dass auch so intensiv Sport getrieben werden kann.
Ein Wandel auch in der Mitgliederstruktur: Bereits 1979 werden in der Statistik mehr weibliche als männliche Vereinsmitglieder ausgewiesen. 334 weibliche und “nur” 235 männliche Mitglieder war das Ergebnis der Bestandserhebung am 1. Januar 2001. Auch in der Vorstandsarbeit zeigt sich der Trend zur verstärkten Einbindung von Frauen in das Vereinsgeschehen. 3 Frauen und 3 Männer teilen sich die Aufgaben des geschäftsführenden Vorstands und überwiegend Frauen nehmen Aufgaben als Spartenleiter wahr.
Auch dies sind Leistungen, die es verdienen, in der Chronik erwähnt zu werden: 14 Jahre leitete Hans-Gerd Heisenberger den TSC Eisdorf. 32 Jahre führte Ingo Rath die Kasse und 18 Jahre regelte Walter Rorig den Schriftverkehr des TSC. Seit 20 Jahren hält Martina Weers die Frauen der Gymnastikgruppe in Bewegung und schon seit Gründung hat Ilse Ernst als gute Seele unauffällig im Hintergrund um diese Sparte verdient gemacht. Nicht vergessen wollen wir die zahlreichen Helfer, die sich eifrig und unermüdlich, meist unentgeltlich für den TSC eingesetzt haben und damit wesentlich zum Bestand und zur Weiterentwicklung des Vereins beigetragen haben.